Doktorandenförderung
Wir fördern in erster Linie Dissertationsprojekte durch Graduiertenstipendien. Die Antragsteller müssen neben ihrer Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit nachweisen, dass ihr Projekt mit der thematischen Ausrichtung der Stiftung übereinstimmt und die zu erwartenden Ergebnisse einen Erkenntnisfortschritt darstellen.
Da Kollektivität einen interdisziplinären Zugang erfordert, spielt das Fach, in dem das Projekt unmittelbar angesiedelt ist, und das bisherige Fachstudium der Antragsteller keine Rolle. Auch die betreuende Hochschule ist für die Förderung unerheblich.
Erfolgreiche Bewerber werden für zwei Jahre mit monatlich € 1.200 gefördert. Die Förderung durch die Hansen-Stiftung wird als Begabtenstipendium unabhängig von der finanziellen Lage der Bewerber gewährt.
Auf den Seiten der Forschungsstelle Kultur- und Kollektivwissenschaft finden Sie Informationen zum
- Bewerbungsverfahren für eine Förderung im Rahmen des Fellowship-Programms sowie zu
- aktuell geförderten Projekten unserer Fellows und
- abgeschlossenen Arbeiten unserer Alumnae/-i.
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Förderbeispiele Dissertationsprojekte:
- Verantwortung für Völkermord. Kollektiv handelnde Täter und individuell (Un-)Tätige
Kurzbeschreibung: Große Verbrechen wie Völkermord können nur im Kollektiv begangen werden. Was bedeutet, philosophisch gesehen, der kollektive Ursprungfür die Problematik der Schuld? Haften die Mitglieder des Täterkollektivs in gleicher Weise, Mitläufer genauso wie Anführer?
l - Überfordertes Individualstrafrecht? Zur Einführung der Verbandsstrafbarkeit als Ausfluss des strafrechtlichen Ultima-ratio-Prinzips
Kurzbeschreibung: Diese juristische Arbeit beschäftigt sich mit dem Problem der in Deutschland nicht vorhandenen Kollektivstrafe. Sie einzuführen, hätte u.a. den Vorteil, dass die Beweiserhebung nicht für jedes Mitglied des Kollektivs erfolgen müsste, woran die Bestrafung derzeit meist scheitert.
l - Rechtspopulismus und Ethnopluralismus in der Schweiz. Eine Hegemonieanalyse des SVP-Populismus
Kurzbeschreibung: Diese soziologische Arbeit untersucht den Populismus der Schweizer Volkspartei, die z.B. das sog. Moscheenverbot initiierte. Man gibt vor, es gäbe ein einheitliches Schweizer Volk mit einheitlichem Willen. Tatsächlich ist die Schweiz jedoch ein Vielvölkerstaat, in dem z.B. verschiedene Sprachen gesprochen werden. Das Volk der Volkspartei ist daher eine „Erfindung“.
l - Regelungsbedürftigkeit und –möglichkeiten des personellen Transfers zwischen Politik und Wirtschaft durch den Bundesgesetzgeber
Kurzbeschreibung: Eine juristische Arbeit, die das Problem des Überwechselns hochrangiger Politiker in die Wirtschaft behandelt. Das dazu gerade erlassene Gesetz, das eine Wartefrist vorschreibt, greift dem Verfasser zu kurz, da es die kollektiven Unterschiede von Wirtschaft und Politik unbeachtet lässt.